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Das triviale Interview mit Hefel Bütikofer
(aus den Nudel News No. 10 / Mai 1996)
Hefel, wie kommst Du überhaupt zu deinem dümmlichen Vornamen?
"Joo, das ist eine lange Geschichte..."
Mach sie kurz!
"Merci! Also, das hat angefangen, als ich vom Land in die Stadt gekommen bin, da fanden alle
den Namen Hans (sein Taufname - die Red.) dümmlich und gaben mir die verschiedensten
Namen. Das fing an bei Hänsel, ging über Hense zu Henkel und so weiter. Und zur Zeit der
Bandgründung hiess ich eben zufällig Hefel. Ich bekam dann im Laufe der Zeit noch -zig andere
Namen, doch wir konnten natürlich nicht alle paar Wochen den Bandnamen ändern."
Du hast gesagt, die Dampfnudeln sind gegründet worden. Gab es irgendeinen triftigen
Grund, diese Band zu gründen?
"Hm, das ist eigentlich rein zufällig gewesen. Ein paar Sportstudenten hatten sich zu einer
Partyeinlage zusammengetan und da die Leute das noch gut fanden, haben wir beschlossen, das
weiterzumachen."
Schön. Ihr habt jetzt ziemlich Erfolg mit den Dampfnudeln - kannst du dir das erklären?
"Hm, manchmal ist es noch schwierig, das nachzuvollziehen. Ich glaube es ist unsere Freude an der
Musik, unsere Ausstrahlung und natürlich die Show."
Du bist ja auch ziemlich involviert in die Show. Ich denke da zum Beispiel an einen der
beliebtesten Evergreens, die Biene Maja. Wie ist das für dich, immer wieder als Biene
Maja herumzuhüpfen?
"Ja , obwohl ich das schon hundert Mal gemacht habe, habe ich erstaunlicherweise immer noch
Freude an dieser Biene. Wir varieren diese Show ja zwischendurch ein bisschen und abgesehen
von der Rasierschaumphase (Hefel wurde jeweils vollgesprayt) war das immer gut."
Hefel, es geht das Gerücht um, dass du den Übernamen die Schnecke hast. Kannst du
dazu irgend etwas sagen?
"Ja das ist mir eigentlich ein Rätsel, weil ich eigentlich so blitzschnell bin (ein zuhörendes
Bandmitglied kriegt einen Lachanfall, Hefel muss selber lachen), blitzschnell sein kann. Gut,
es gibt schon gewisse Situationen, wo ich manchmal zu lange überlege und einen Schritt zu spät
bin, das will ich nicht abstreiten."
Die Dampfnudeln sind ja für ihre Tolpatschigkeit bekannt. Kannst du ein Beispiel
erzählen, bei dem du flach rauskamst?
Hefel bringt eine unbedeutende Story und wird prompt von den beisitzenden
Bandmitgliedern aufgefordert, mit dem Mikrophon-Fall rauszurücken. Hefel kichert
gequält.
"Ja das habe ich schon bald wieder vergessen. Das war ein kleines Missgeschick (grosses
Gelächter in den Rängen). Das war bei einem Soundcheck (immer noch ständiges Kichern
der Zeugen). Da habe ich einfach das Mikrophon mit der Lautsprecherboxe verwechselt, das war
am Anfang, als ich technisch noch nicht so versiert war (Hefel wird durch eigenes Kichern
unterbrochen). Ich bückte mich zur Boxe runter und redete hinein und wunderte mich, dass es
keinen Ton gab."
Ruft einer dazwischen: Und in der letzten Probe hat es fünf Songs lang gedauert, bis er
gemerkt hat, dass das Mikrophon ausgeschaltet war!
Kommen wir zu dem grossen Mysterium, das sich um die Nudeln rankt. Ihr seid doch
jetzt eine erfolgreiche Band, und die Frauen liegen euch zu Füssen; wieso aber versagt
ihr beim Ernten (= mit dem zarten Geschlecht anbandeln - die Red.) immer wieder?
"Ja das ist eine gute Frage. Vielleicht ist da auch die Schnecke ein wenig schuld. Bevor ich
überhaupt auf die Idee komme, sind halt die Frauen schon nicht mehr da."
Ja und dann ernten eben die anderen der Band statt dir?
"Hm, gut, dass kann man auch nicht ungedingt sagen. - beschämtes Lachen im Hintergrund -
Darum möchte ich mich eigentlich auch nicht alleine als Schnecke bezeichnen."
- Hefel und die Dampfschnecken - ruft da der lachende Ferdi.
Danke für den überleitenden Zwischenruf! Kannst du noch kurz sagen, wie es denn zum
Namen Dampfnudeln gekommen ist? Das ist vielen noch nicht ganz klar.
"Da ist eigentlich Michi schuld, der meine schöne Handorgel immer Dampfnudel genannt hat.
Wieso genau habe ich in sechs Jahren nicht herausgefunden. Wobei, irgendwie passt der Name
noch gut, vom Dampf her, den wir, glaube ich, alle ein wenig ausstrahlen - Gelächter - , zumindest
an den Konzerten."

Die Dampfnudel ist bei den Bandmitgliedern sowie
auch beim Publikum das beliebteste Instrument
Gut, noch ganz schnell zu dir. Gab es bei dir eigentlich ein Leben vor den Dampfnudeln?
"Musikalisch war dies natürlich der Ländlersektor, wo ich tätig war. Als ich in die Stadt kam, habe
ich ein bisschen umgestellt, mich dem Stadtleben angepasst."
Wie lautet deine Botschaft an die Dampfnudeln-Sympathisanten?
Die Schnecke braucht eine längere Pause.
"Hm, kommt weiter an die Konzerte, wir brauchen euch - Pause - und, ja, macht weiter Stimmung
wie bisher, weil, wir leben eigentlich schon von euch!" (natürlich nicht finanziell - die Red.)
Obwohl das Interview offiziell beendet ist, entspinnt sich noch ein engagiertes
Streitgespräch darüber, wer, wo und warum falsch gesungen oder gespielt hat.
Anschliessend werden noch weitere Hefelsche Missgeschicke feilgeboten, die zwar lustig,
doch zu lang sind, um dieses Interview noch mehr auszudehnen. Vielleicht werden wir in
einer späteren Nummer darauf zurückkommen.
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